BIA (Business Impact Analyse)
Ist ein zentrales Analysewerkzeug im Rahmen des Business Continuity Managements (BCM). Sie bildet die methodische Grundlage für alle nachgelagerten Schritte zur Absicherung des Geschäftsbetriebs, insbesondere in außergewöhnlichen Situationen wie IT-Ausfällen, Lieferengpässen, Naturkatastrophen, Cyberangriffen oder anderen betrieblichen Krisenszenarien.
BCM (Business Continuity Management)
Business Continuity Management (BCM) ist ein ganzheitliches Managementsystem, mit dem eine Organisation sicherstellt, dass sie auch bei Störungen, Krisen oder Katastrophen ihre kritischen Geschäftsprozesse aufrechterhalten oder schnell wieder aufnehmen kann.
RTO (Recovery Time Objective)
Die maximale Zeitspanne, innerhalb der ein ausgefallener Prozess in einem definierten Notbetriebsniveau wiederhergestellt und betriebsfähig sein muss, um signifikante Schäden zu vermeiden.
RPO (Recovery Point Objective)
Der maximal tolerierbare Datenverlust im Sinne eines Zeitpunkts vor dem Ausfall. Er definiert, wie viele Minuten/Stunden an Daten (z. B. aus Transaktionen, Eingaben, Messwerten) im schlimmsten Fall verloren gehen dürfen
MTPD (Maximum Tolerable Period of Disruption) – technischer Fokus
Der absolute Grenzwert der Ausfallzeit einer Organisation oder eines kritischen Geschäftsbereiches, nach dessen Überschreitung irreversible Schäden entstehen – z. B. Vertragsbrüche, Produktionsstillstand, regulatorische Sanktionen oder massive Reputationsverluste.
MTD (Maximum Tolerable Downtime)– strategischer Fokus
Maximum Tolerable Downtime (MTD), auf Deutsch oft auch maximal tolerierbare Ausfallzeit, bezeichnet die längste Zeitspanne, die ein kritischer Geschäftsprozess oder eine IT-Ressource ausfallen darf, ohne dass es zu einem katastrophalen Schaden für die Organisation kommt.
MBCO (Minimum Business Continuity Objective)
Das MBCO bezeichnet das minimale Niveau an Geschäftsprozessen oder Dienstleistungen, das während oder nach einer Krise unbedingt aufrechterhalten werden muss, damit ein Unternehmen überlebensfähig bleibt. Es beantwortet die Frage welche Prozesse unbedingt weiterlaufen müssen, auch wenn alles andere ausfällt.
Stand der Technik
“Stand der Technik” bedeutet den aktuell erreichten Entwicklungsstand von Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der auf gesicherten wissenschaftlich-technischen Erkenntnissen basiert und sich in der Praxis bewährt hat. Es ist das, was nachweislich machbar und anerkannt ist, wenn man den neuesten Stand von Wissenschaft und Technik betrachtet. Nicht zu verwechseln mit „Stand der Wissenschaft“, dass höchste Niveau also alles, was nach wissenschaftlichen Erkenntnissen technisch möglich ist – unabhängig davon, ob es schon in der Praxis erprobt oder wirtschaftlich ist.
SLA (Service Level Agreement)
Ein SLA ist ein vertraglich oder formal vereinbartes Dokument, das die Qualität, Verfügbarkeit und Verantwortlichkeiten eines Dienstleisters für bestimmte Services beschreibt. Vereinbart werten neben der Verfügbarkeit oft auch die Reaktionszeiten und Bearbeitungszeiten.
DRP (Disaster Recovery Plan)
Ein Disaster Recovery Plan (DRP) ist ein strukturierter und dokumentierter Plan, den Unternehmen erstellen, um im Falle eines größeren Ausfalls oder einer Katastrophe ihre IT-Systeme, Daten und Geschäftsprozesse schnell wiederherstellen zu können. Ziel ist es, Betriebsunterbrechungen zu minimieren und den Geschäftsbetrieb so schnell wie möglich fortzusetzen. Hierzu werden wird definiert welche Systeme und Daten nach einem Ausfall priorisiert wiederhergestellt werden müssen.
IT (Information Technology)
IT bezeichnet die Nutzung von Computern, Netzwerken, Software und Daten, um Informationen zu verarbeiten, zu speichern, zu übertragen und verfügbar zu machen. Der Fokus heute liegt bei Daten und Informationsflüsse, nicht nur bei der Hardware.
OT (Operational Technology)
OT bezeichnet Hardware und Software, die physische Prozesse, Geräte oder industrielle Systeme steuert. Der Fokus von OT liegt bei der Steuerung von Maschinen, Anlagen oder Produktionsprozessen, nicht primär bei der Datenverarbeitung.
NIS2 (Richtlinie über die Sicherheit von Netz- und Informationssystemen, zweite Version)
NIS2 ist eine EU-Richtlinie, die höhere Cybersicherheitsanforderungen für Unternehmen und Organisationen vorschreibt, die kritische Dienste anbieten. Das Zeil von NIS2 ist die Steigerung der Cyberresilienz innerhalb der EU, wobei sie auf kritische Infrastrukturen, digitale Dienste, öffentliche Verwaltungen und große Unternehmen bestimmter Branchen abzielt.
ISO 27001
Ist eine internationale Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie verfolgt einen risikobasierten Ansatz und verlangt eine Reihe von umzusetzenden Maßnahmen. Über die Maßnahmen A.5.29 Information security during disruption, A.5.30 ICT readiness for business continuity und A.5.31 Physical security during disruption verlangt sie inhaltlich ein BCM.
ISO 22301
Ist die zentrale internationale Norm für Business Continuity Management (BCM). Sie beschreibt den Aufbau, Betrieb und die kontinuierliche Verbesserung eines Business Continuity Management Systems (BCMS).
ITSM (Servicekatalog bzw. IT-Service-Management)
Der Servicekatalog ist ein zentrales Dokument oder Portal, das alle IT-Services auflistet, die ein Unternehmen seinen Nutzern anbietet. Für jeden Service werden üblicherweise Angaben zu Name und Beschreibung des Services, Zielgruppe (wer darf den Service nutzen). Leistungsumfang (z.B. Speicherplatz, Verfügbarkeit), Servicezeiten und dem Kosten- bzw. Abrechnungsmodell verwaltet.
BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)
Das BSI ist sozusagen die „Cyber-Sicherheitsbehörde“ Deutschlands. Es soll die Informationssicherheit in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft stärken. Zu den Kernaufgaben zählen der Schutz von Behörden- und Regierungs-IT, Beratung von Unternehmen und Bürgern zu IT-Sicherheit und Entwicklung von Sicherheitsstandards. Neben vielen anderen ist eine wichtige Veröffentlichung ist der BSI-Standard 200–4 zum Thema Business Continuity Management.
TISAX® (Trusted Information Security Assessment Exchange)
Es ist ein Prüf- und Austauschverfahren für Informationssicherheit in der Automobilindustrie und ein branchenweiter Standard, der auf ISO 27001 basiert und von der deutschen Automobilindustrie (VDA – Verband der Automobilindustrie) entwickelt wurde. TISAX® hat strenge Vorgaben in Bezug auf BCM.
DORA (Digital Operational Resilience Act)
Ein Rechtsakt der EU zur Stärkung der digitalen Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors gegen Cyberangriffe, IT-Ausfälle und andere digitale Risiken. Er ist verblindlich für Banken, Versicherungen, Wertpapierfirmen, Zahlungs- und E‑Geldinstitute und andere Finanzdienstleister. DORA verlangt von Finanzunternehmen, dass sie in der Lage sind, wichtige Geschäftsprozesse auch bei IT-Störungen oder Cyberangriffen fortzuführen, was einem BCM entspricht.